Innovation aus Tradition
Keine Zukunft ohne Herkunft
Klaus Esser prägte die Zunft der Lichtkuppeln und die Zukunft von ESSERTEC
Im Treppenhaus des Kindergartens, in der Berufsschule, im Baumarkt, im Gärtnereifachbetrieb oder auch im Frühstücksraum des Tagungshotels: Sie sind da und fallen nicht auf. Würden sie aber fehlen, wäre es dunkel, stickig und sehr unangenehm. Licht unauffällig in Räume leiten ist die Spezialdisziplin von Lichtkuppeln.
Wenn es um Lichtkuppeln geht, dann stellt sich die Frage: Seit wann gibt es diese Lösung gegen dunkle Räume? Denn das, was für die Zukunft des Unternehmens ESSERTEC einmal entscheidend werden sollte, beginnt 1955. Da betreiben die Familien Esser und Helpenstein die Klaus Esser GmbH. Sie ist spezialisiert auf Holzverarbeitung und einen Vertrieb von Lichtkuppeln. Bereits 1960 zieht der Betrieb in die neu errichtete Fabrik nach Norf um. Klaus Esser hat die Sparte Holzverarbeitung verkauft und beginnt am neuen Standort seine Ideen umzusetzen: Ideen rund um das Flachdach.


Als einer der ersten Unternehmer erkennt Klaus Esser das Potenzial in diesem Bereich und startet mit 75 Mitarbeitern. Stetig steigende Umsatz- und Produktionszahlen belegen den rasanten Erfolg. Ingenieure und Produktentwickler legen erste Ideen zum Rauch- und Wärmeabzug vor, die Vermarktung von Dachbahnen beginnt. Esser beschreitet Neuland. Aber auch im Marketing ist die Esser GmbH anderen Firmen voraus, so in ihrer durch Marktforschung untermauerten Programmplanung. 1973 ist das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte. Aber die Ölkrise führt zu starken Erschütterungen in der Baubranche, ja in der Wirtschaft allgemein und zu einer Rezession. Die trifft die Esser GmbH hart. Ein ruinöser Wettbewerb ist die Folge. Den Weg des Preis- und Lohndumpings will Esser nicht gehen, er versucht sich mit anderen Maßnahmen am Markt zu behaupten. Aber alle Bemühungen zur Unternehmenssicherung werden 1979 in Frage gestellt: Klaus Esser stirbt.
Bereits ein Jahr später wird die Gesellschaft zu 98,5 Prozent von der Eternit AG übernommen. Eine ideale Partnerschaft, denn innerhalb seiner „Dachkompetenz“ ist der Bereich Flachdach im Berliner Unternehmen bis dato unbesetzt. Die Eternit hat auch Wurzeln in Neuss. 1932 werden durch die Vossen & Co. GmbH erste Dachplatten aus Asbestzement hergestellt. Im Jahr 1953 erfolgt der Anschluss an die Eternit AG und die Umbenennung in Eternit GmbH. Die Gesellschaft in Neuss wird 1975 aufgelöst und komplett in die Eternit AG Berlin übernommen. Im Jahr 2000 entsteht die Eternit Flachdach GmbH – bis heute einer der Marktführer in Deutschland.
Noch heute fühlen wir uns der Tradition verpflichtet und führen unser anspruchsvolles Lichtkuppel-Sortiment unter der Bezeichnung esser fort.
Seit 2015 gehören wir zur weltweit erfolgreichen französischen SOPREMA Gruppe. Eternit Flachdach wird Teil von Adexsi, der Muttergesellschaft des SOPREMA-Geschäftsbereichs für Oberlichter und Entrauchungsanlagen. 2016 firmiert das Unternehmen um zur ESSERTEC GmbH. Der neue Unternehmensname verbindet die traditionsreichen Historie um Klaus Esser mit der aktuellen und zukünftigen Produktphilosophie.




Esser Lichtkuppeln im Wandel der Zeit



Seit circa 50 Jahren belichten, entlüften und entrauchen esser Lichtkuppeln innenliegende Räume in unterschiedlichsten Gebäudearten. Und das Gute daran, sie erfüllen in vielen Fällen auch heute noch einwandfrei ihre Funktion. Natürlich unterlagen diese hochwertigen Produkte im Laufe der vielen Jahrzehnte dem Wandel. Vom Einsatz der ersten rheinland Lichtkuppeln in den 50er Jahren bis zur heutigen, modernen essertop® 4000 hat sich vieles getan. Neue Lichtkuppel-Generationen passten sich an veränderte Bau- und Konstruktionsweisen an. So erfüllten sie wachsende Ansprüche an das Wohn- und Arbeitsklima, wie auch höhere Auflagen in den Bereichen Sicherheit, Energieeffizienz und Brandschutz.
Eine der herausragenden Eigenschaften aller esser Lichtkuppeln war und ist die Kompatibilität alter und neuer Systeme oder Serien. Beschädigte Kuppeln können problemlos ausgetauscht werden. Durch einfache Umbaumaßnahmen wird der Komfort oder Nutzen von Lichtkuppeln erweitert.




Die Geschichte: ESSER
1950
Rheinisches Sägewerk Peter Hermann Esser KG. Holzverarbeitung im Neusser Hafen. 17 Mitarbeiter erwirtschafteten 350 TDM Umsatz.
1955
Klaus Esser GmbH & Co. KG (25 % West LB, 75 % Familien Esser/Helpenstein). Holzbearbeitung und Vertrieb von Lichtkuppeln. 36 Mitarbeiter erwirtschafteten 1,4 Mio. DM Umsatz.
1960
Umzug in eine neu errichtete Fabrik in Norf. Verkauf der Holzbearbeitung. 75 Mitarbeiter starten mit der Vermarktung und Herstellung von Produkten für das Flachdach. Umsatz 10,5 Mio. DM.
1965
365 Mitarbeiter erreichen 32,3 Mio. DM Umsatz. Erste Produktideen zum Rauch- und Wärmeabzug. Beginn der Vermarktung von Dachbahnen.
1970
920 Mitarbeiter erwirtschafteten 78,8 Mio. DM Umsatz.
1973
Höhepunkt der Unternehmensgeschichte mit 1118 Mitarbeitern und 123,1 Mio. DM Umsatz. Die hereinbrechenden Öl- und Baukrisen der 70er Jahre und Fehlschläge in der Produkt- und Diversifikationsstrategie führten zu erheblichen Verlusten.
1980
Übernahme des Unternehmensbereichs Flachdachprodukte im Werk Norf von der Eternit AG Berlin.
1982
Verlagerung der Flachdachelemente-Produktion ins Eternit-Werk, Neuss.
Aus dem Esser-Archiv der 1960er Jahre



Aus dem Archiv: essers Sicherheitssysteme im Jahr 1980




Die Geschichte: Werk Neuss
Römerzeit
Erste Baustoffproduktion durch die Römer. Auf unserem Gelände wurden für das Neusser CasteIl Tonziegel geformt und gebrannt.
1850
Blutlaugenfabrikation
1932
Aufstellen der ersten Asbestzement-Anlage. Gründung Vossen & Co. GmbH. Herstellen von Dachplatten "Vossit".
1933
Gemeinsamer Asbest-Einkauf mit der "Deutschen Asbest AG" (Berlin). 1935 wurde ca. 500 TRM Umsatz erarbeitet.
1933-1945
Durchlaufende Produktion. Fehlender Asbest wurde u. a. ersetzt durch Zellstoff, Glasfasern, Holzschliff usw.
1953
Anschluss an die Eternit AG, Berlin. Umbenennung in Eternit GmbH (vorm. Vossen u. Co., Neuss)
1975
500 Mitarbeiter erarbeiteten 50 Mio. DM Umsatz. Auflösung der Eternit GmbH, Neuss und komplette Übernahme in die Eternit AG (Berlin) in den Verbund der damaligen 5 deutschen Werke.
1982
Abgabe der Faserzement-Produktion in die anderen Eternit-Werke. Aufbau eines Flachdachelemente-Werkes. Aufbau der Flachdachproduktion und Integration der Esser-Mitarbeiter.
Bildquellen:
esser´s Handbuch, Jahr 1962
esser´s Handbuch III, Jahr 1963
esser´s Handbuch IV, Jahr 1966
esser Handbuch „Wie hell ist hell?“, Jahr 1970
Referat von Klaus Esser anläßlich der Verleihung des 1. Deutschen Marketing-Preises, Jahr 1973


